Der Film „Die drei Musketiere“ unter der Regie von George Sidney ist bis heute eine der bekanntesten und beliebtesten Adaptionen des Romans von Alexandre Dumas.
Der Musical-Star Gene Kelly war eine ungewöhnliche, aber brillante Wahl für die Hauptrolle des D’Artagnan. Er brachte seine unglaubliche Athletik und sein tänzerisches Können in die Rolle ein. Anstatt traditioneller, steifer Fechtszenen verwandelte Kelly die Degenkämpfe in dynamische, akrobatische Ballette. Er sprang über Tische, schwang sich an Vorhängen empor und baute zahlreiche Stunts ein, die er fast alle selbst ausführte. Diese Interpretation prägte das Genre nachhaltig.
Neben Gene Kelly glänzte Lana Turner als verführerische und eiskalte Spionin Milady de Winter. Es war ihre erste Rolle in einem Technicolor-Film, was ihre glamouröse Erscheinung perfekt zur Geltung brachte. Weitere Stars waren:
- Van Heflin als der tragische und noble Athos.
- June Allyson als die liebenswerte Constance.
- Vincent Price als der diabolische Kardinal Richelieu (im Film zum „Ersten Minister“ abgemildert, um die katholische Kirche nicht zu verärgern).
- Angela Lansbury als Königin Anna von Österreich.
MGM scheute keine Kosten für die Produktion. Die prächtigen Kostüme, die aufwendigen Kulissen und die Gagen der Stars machten den Film zu einer der teuersten Produktionen seiner Zeit. Der Aufwand zahlte sich aus: „Die drei Musketiere“ wurde zu einem riesigen Kassenerfolg und war der am zweithöchsten einspielende Film von MGM in den gesamten 1940er Jahren.
Kurz bevor die Dreharbeiten beginnen sollten, brach sich Gene Kelly den Knöchel. Die Produktion musste verschoben werden, und Kelly war gezwungen, die Hauptrolle im Musical-Klassiker „Osterspaziergang“ an Fred Astaire abzugeben. Zum Glück heilte sein Knöchel rechtzeitig, um die anspruchsvollen Stunts für die Musketiere doch noch selbst drehen zu können.
Obwohl der Film heute als Klassiker gilt, erhielt er nur eine Oscar-Nominierung: Kameramann Robert Planck wurde für seine brillante Arbeit in der Kategorie „Beste Kamera (Farbfilm)“ nominiert.
Einige Jahre später fand der Film eine unerwartete Zweitverwertung. In dem legendären Musical „Singin‘ in the Rain“ (1952), ebenfalls mit Gene Kelly in der Hauptrolle, wird eine Szene aus „Die drei Musketiere“ verwendet. Sie wird dort als Ausschnitt aus dem fiktiven Stummfilm „The Royal Rascal“ gezeigt, um die Übergangsphase vom Stumm- zum Tonfilm zu parodieren.