Herz und eine Krone, ein (Audrey Hepburn)

Originaltitel: Roman Holiday
Darsteller: Audrey Hepburn, Gregory Peck, Eddie Albert
Regie: William Wyler
USA 1953 / D 1953

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Ein Herz und eine Krone (Originaltitel „Roman Holiday“) ist einer der ersten Hollywood Filme, die vollständig an Original Schauplätzen in Europa entstanden. Er wurde komplett in Rom gedreht.

Die Geschichte hinter dem Drehbuch ist pures Hollywood-Drama. Der eigentliche Autor der Story, Dalton Trumbo, stand während der McCarthy-Ära auf der „Schwarzen Liste“ Hollywoods, weil ihm kommunistische Sympathien unterstellt wurden. Er durfte offiziell nicht arbeiten. Sein Freund Ian McLellan Hunter fungierte daher als Strohmann und reichte das Drehbuch unter seinem eigenen Namen ein. Bei der Oscarverleihung 1954 gewann die Story den Oscar. Ian McLellan Hunter nahm den Preis entgegen, ohne Trumbo zu erwähnen. Erst Jahrzehnte später wurde Dalton Trumbo posthum die Ehre zuteil: 1993, lange nach seinem Tod, wurde sein Name offiziell als Oscar-Preisträger eingetragen. Seine Witwe erhielt die goldene Statue.

Audrey Hepburn war vor diesem Film in Europa zwar schon etwas bekannt, in Hollywood aber eine völlige Unbekannte. Regisseur William Wyler wollte ursprünglich die berühmte Elizabeth Taylor für die Rolle der Prinzessin Ann. Nachdem er aber Probeaufnahmen mit Hepburn gesehen hatte, war er absolut begeistert. Eine Anekdote besagt, dass der Kameramann nach der eigentlichen Probeaufnahme die Kamera einfach weiterlaufen ließ. In dem Glauben, die Aufnahme sei beendet, sprang die junge Hepburn auf und plauderte ganz natürlich und unbefangen los. Genau dieser ungekünstelte Charme überzeugte Wyler endgültig, dass er seine Prinzessin gefunden hatte.

Für die damals in Hollywood völlig unbekannte Audrey Hepburn war dies ihre erste Hauptrolle in einem amerikanischen Film. Ihre Darstellung der Prinzessin Ann, die zwischen königlicher Pflicht und persönlicher Freiheit gefangen ist, war eine Sensation. Für diese allererste Hauptrolle gewann sie auf Anhieb den Oscar als Beste Hauptdarstellerin.

Eine der bekanntesten Szenen des Films war eine spontane Improvisation von Gregory Peck. Als sein Charakter Joe Bradley seine Hand in den „Mund der Wahrheit“ (Bocca della Verità) steckt – ein antikes Steinrelief, dem nachgesagt wird, Lügnern die Hand abzubeißen – zog er seine Hand schnell wieder heraus und versteckte sie im Ärmel, als sei sie tatsächlich abgebissen worden. Audrey Hepburns entsetzter Schrei in dieser Szene ist absolut echt. Sie wusste nichts von Pecks Plan. Ihre spontane, erschrockene Reaktion war so perfekt, dass Regisseur Wyler beschloss, die Szene genau so im Film zu belassen. Die berühmte Vespa-Fahrt durch den römischen Verkehr, der Besuch am „Mund der Wahrheit“, das Eisessen auf der Spanischen Treppe, all diese Szenen prägen bis heute die touristische Wahrnehmung Roms.

Das Ende des Films ist legendär und einer der Hauptgründe für seine nachhaltige Wirkung. Im Gegensatz zu fast allen anderen romantischen Komödien seiner Zeit gibt es hier kein klassisches „Happy End“. Prinzessin Ann entscheidet sich für ihre Pflicht und kehrt in ihr royales Leben zurück. Sie und der Reporter Joe Bradley (Gregory Peck) werden kein Paar.

Die letzte Szene, die Pressekonferenz, ist unvergesslich. Ohne ein Wort zu viel zu sagen, verstehen die beiden, dass ihre Zeit vorbei ist. Er verzichtet auf seine Exklusiv-Story, um sie zu schützen. Dieses realistische, melancholische und erwachsene Ende war für eine Hollywood-Romanze absolut ungewöhnlich und verleiht dem Film eine tiefe Emotionalität.

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