Der Film „In 80 Tagen um die Welt“ aus dem Jahr 1956 ist basiert auf dem berühmten Roman von Jules Verne basiert. Der Produzent Michael Todd setzte mit dem Film neue Maßstäbe in Sachen Produktionsaufwand, Staraufgebot und technischer Innovation.
Die Erfindung des „Cameo-Auftritts“
Eine der bemerkenswertesten Besonderheiten des Films ist die schier endlose Liste an Gastauftritten damaliger Hollywoodgrößen. Von Frank Sinatra als stummem Saloon-Pianisten über Marlene Dietrich als Bardame bis hin zu Buster Keaton als Zugschaffner – insgesamt gaben sich über 40 Stars die Ehre in kurzen, oft nur sekundenlangen Szenen. Der Produzent Michael Todd soll maßgeblich dazu beigetragen haben, den Begriff des „Cameo-Auftritts“ für solche Star-Gastspiele zu prägen und zu popularisieren. Diese Stardichte war ein geschickter Marketing-Schachzug, der das Publikum zusätzlich in die Kinos lockte.
Michael Todd war bekannt für seinen Hang zum Grandiosen, und dieser Film war sein Meisterstück. Gedreht wurde an 140 verschiedenen Schauplätzen in 13 Ländern, darunter England, Frankreich, Spanien, Indien, Thailand und Japan. Für die Produktion wurden rund 70.000 Statisten und 8.000 Tiere engagiert. Allein die Garderobe war gigantisch: Es kamen 74.685 Kostüme zum Einsatz.
Um die weltumspannende Reise bildgewaltig in Szene zu setzen, wurde das von Michael Todd selbst mitentwickelte Todd-AO-Breitbildverfahren eingesetzt. Dieses Verfahren nutzte einen 65-mm-Film, der mit 30 Bildern pro Sekunde (statt der damals üblichen 24) aufgenommen wurde, was zu einer außergewöhnlichen Bildschärfe und -tiefe führte. „In 80 Tagen um die Welt“ war erst der zweite Film, der in diesem Format gedreht wurde, und trug maßgeblich zur Etablierung von Breitbildformaten im Kino bei.
Die Hauptrollen wurden mit dem britischen Gentleman-Darsteller David Niven als Phileas Fogg, dem mexikanischen Komiker-Star Cantinflas als Passepartout und der damals noch jungen Shirley MacLaine als Prinzessin Aouda besetzt. Besonders die Verpflichtung von Cantinflas, der in der spanischsprachigen Welt ein Superstar war, trug zum internationalen Erfolg des Films bei.
Der immense Aufwand zahlte sich aus. Der Film wurde ein kommerzieller Erfolg und von der Kritik gefeiert. Bei der Oscarverleihung 1957 wurde er mit fünf Academy Awards ausgezeichnet, darunter in der Königskategorie „Bester Film“. Zudem erhielt er zwei Golden Globes.