Doctor Dolittle

Darsteller: Rex Harrison, Samantha Eggar, Anthony Newly
Regie: Richard Fleischer
GB 1967 / D 1967

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Die Geschichte hinter den Kulissen ist weitaus dramatischer und unterhaltsamer als der Film selbst. Die Produktion war ein einziges Desaster. Hunderte von Tieren, die für den Film benötigt wurden, waren unkontrollierbar. Enten flogen davon, Eichhörnchen, die man für eine Szene in einem Baum unterbrachte, nagten sich über Nacht durch die Kulissen, und eine Ziege fraß angeblich einen Teil des Drehbuchs.

Gedreht wurde im englischen Dorf Castle Combe, das im Film ein sonniges, idyllisches Plätzchen sein sollte. Es regnete jedoch fast ununterbrochen, was das Set in eine Schlammwüste verwandelte und zu Krankheiten bei den Tieren führte. Der Bau eines Dammes für den Film verärgerte zudem die Anwohner.

Der Hauptdarsteller Rex Harrison war Berichten zufolge extrem schwierig am Set. Er legte sich mit der Crew und seinen Co-Stars an und hatte rassistische Ausfälle. Durch all diese Probleme explodierte das Budget von ursprünglich 6 Millionen auf über 18 Millionen Dollar – eine damals astronomische Summe, die das Studio 20th Century Fox an den Rand des Bankrotts brachte.

Aus dieser chaotischen Produktion ging einer der unvergesslichsten und charmantesten Filmsongs aller Zeiten hervor. Das Lied „Talk to the Animals“ von Leslie Bricusse gewann 1968 den Oscar für den Besten Originalsong. Das Lied ist heute weitaus bekannter und beliebter als der Film selbst und wurde zu einem zeitlosen Klassiker.

Rex Harrison wurde direkt nach seinem gigantischen Erfolg mit dem Musical „My Fair Lady“ (1964) für die Rolle verpflichtet. Das Studio hoffte, die Erfolgsformel wiederholen zu können. Harrison setzt hier, wie schon als Professor Higgins, seinen berühmten „Sprechgesang“ ein, da er kein ausgebildeter Sänger war.

Trotz einer riesigen Werbekampagne war „Doktor Dolittle“ ein gewaltiger finanzieller Misserfolg. Kritiker verrissen den Film oft als aufgeblasen, langweilig und ohne den Charme von Musicals wie „Mary Poppins“ oder „Meine Lieder, meine Träume“. Durch aggressives Lobbying des Studios erhielt der Film dennoch eine Nominierung für den Oscar als Bester Film, ein Beispiel dafür, wie Oscar-Kampagnen die Realität verzerren können.

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