Der Film „Der letzte Befehl“ (Originaltitel: „The Horse Soldiers“) von 1959 ist ein visuell beeindruckender Bürgerkriegswestern des legendären Regisseurs John Ford.
Die Handlung des Films ist lose an eine wahre und kühne Militäroperation während des amerikanischen Bürgerkriegs angelehnt: den sogenannten „Grierson’s Raid“ im Jahr 1863. Dabei führte Colonel Benjamin Grierson (ein ehemaliger Musiklehrer, kein Eisenbahningenieur wie John Waynes Figur) eine Kavalleriebrigade der Union über 600 Meilen tief durch feindliches Gebiet in Mississippi, um Nachschublinien der Konföderierten zu zerstören.
Auch die Figur des Regimentsarztes Major Kendall (William Holden), der sich am Ende opfert und bei den verletzten Soldaten zurückbleibt, hat ein historisches Vorbild. Der echte Chirurg der Mission meldete sich ebenfalls freiwillig, um mit den Verwundeten in die Gefangenschaft zu gehen.
Die wohl tragischste Geschichte der Produktion ist der Tod des erfahrenen Stuntman Fred Kennedy. Während des Drehs der finalen Schlachtszene sollte Kennedy einen Sturz vom Pferd durchführen. Dabei fiel er jedoch so unglücklich, dass er sich das Genick brach und auf der Stelle verstarb.
Dieser Vorfall traumatisierte den Regisseur John Ford zutiefst. Er war von Trauer und Schuldgefühlen so überwältigt, dass er die Dreharbeiten an Ort und Stelle abbrach. Aus diesem Grund ist das Ende des Films auffällig kurz und die geplante, epische Schlacht findet nur angedeutet statt. Ford weigerte sich, die Szene weiterzudrehen, was dem Finale einen abrupten Charakter verleiht. Für Ford, der seine Stuntmen immer als wesentlichen Teil seiner Crew betrachtete, war dies ein schwerer persönlicher Schlag.
In einer Nebenrolle ist die afroamerikanische Tennis-Weltmeisterin Althea Gibson zu sehen. Ihr Charakter, die Dienerin Lukey, sollte laut Drehbuch in einem stark stereotypen, sogenannten „Negro-Dialekt“ sprechen. Gibson empfand dies als beleidigend und weigerte sich, ihre Zeilen wie vorgeschrieben zu sprechen. Sie konfrontierte den für seine oft schroffe Art berüchtigten John Ford direkt mit ihrer Kritik. Überraschenderweise stimmte Ford ihr zu und ließ das Drehbuch entsprechend ändern – ein für die damalige Zeit und den Regisseur bemerkenswerter Vorgang.
Um dem Film eine möglichst authentische Atmosphäre zu verleihen, wurde ein Großteil in Natchitoches Parish, Louisiana, gedreht, also tief im Süden der USA, wo sich die historischen Ereignisse zugetragen hatten. Für eine entscheidende Szene ließ die Filmcrew sogar extra eine Brücke über den Cane River errichten. Viele Anwohner der Gegend wurden als Komparsen für die Kavallerie- und Kampfszenen engagiert.