Halt die Tasten heiss (Ray Charles)

Originaltitel: Ballad in Blue
Darsteller: Ray Charles, Tom Bell, Mary Peach
Regie: Paul Henreid
GB 1965 / D 1967

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In diesem Film schlüpft Ray Charles nicht in eine fiktive Rolle, sondern spielt sich selbst als weltberühmter, blinder Musiker auf Tournee in Europa. Der Film nutzt seinen echten Star-Status als Ausgangspunkt für eine ansonsten fiktive Handlung.

Der Kern der Handlung ist die Beziehung zwischen Ray Charles und einem jungen, ebenfalls blinden britischen Jungen namens David. Ray freundet sich mit dem Jungen an und versucht, ihn zu ermutigen und ihm Selbstvertrauen zu geben. Er wird zu einer Art Mentor und möchte der Familie helfen, eine riskante Operation zu finanzieren, die David vielleicht das Augenlicht zurückgeben könnte. Diese parallele Erfahrung der Blindheit verleiht dem Film eine seltene Authentizität und emotionale Tiefe.

Obwohl der Film reichlich Gelegenheit bietet, Ray Charles bei der Performance einiger seiner größten Hits zu erleben, ist er kein Konzertfilm. Es ist ein ernsthaftes Drama, das sich mit den emotionalen Konflikten innerhalb der Familie des Jungen befasst, insbesondere mit der überfürsorglichen Mutter, die Angst vor der Operation hat. Ray Charles agiert hier als Katalysator, der die Familie zur Auseinandersetzung mit ihren Problemen zwingt.

Für Fans ist der Film natürlich ein Schatz, weil er wie ein kleines Konzert wirkt. Man sieht und hört Ray Charles und seine Band (inklusive der Raelettes) bei der Aufführung von unsterblichen Klassikern wie:

  • „Let the Good Times Roll“
  • „What’d I Say“
  • „I Gotta Woman“
  • „Unchain My Heart“

Diese musikalischen Einlagen sind perfekt in die Handlung integriert und zeigen Ray Charles in seinem Element.

Eine interessante Randnotiz ist der Regisseur: Paul Henreid. Henreid war selbst ein berühmter Schauspieler der klassischen Hollywood-Ära, am besten bekannt für seine Rolle als Victor László an der Seite von Humphrey Bogart und Ingrid Bergman in „Casablanca“. „Ballad in Blue“ war seine letzte Regiearbeit für einen Kinofilm.

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