„Jeden Mittwoch“ (Originaltitel: Any Wednesday) aus dem Jahr 1966 ist eine klassische Hollywood-Komödie, die den Geist und Stil der „Swinging Sixties“ perfekt einfängt.
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück von Muriel Resnik, das am Broadway ein riesiger Erfolg war und fast 1000 Mal aufgeführt wurde. Das macht den Film zu einer klassischen „Bedroom Farce“ (Schlafzimmer-Posse), einem Genre, das auf witzigen Dialogen, Verwechslungen und turbulenten Situationen auf engem Raum beruht. Viele Darsteller des Films, wie Dean Jones und Rosemary Murphy, spielten ihre Rollen bereits erfolgreich auf der Bühne.
Für Jane Fonda war dieser Film ein Höhepunkt ihrer frühen Karrierephase, in der sie oft als glamouröses „Sex-Kätzchen“ in leichten Komödien besetzt wurde. Ihre Darstellung der liebenswerten, aber naiven Geliebten Ellen Gordon brachte ihr eine Golden-Globe-Nominierung als Beste Hauptdarstellerin ein. Kurz darauf begann sie, mit Filmen wie Barbarella und vor allem dem ernsten Drama Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss (für das sie ihre erste Oscar-Nominierung erhielt) gezielt ihr Image zu verändern und sich als ernsthafte Charakterdarstellerin zu etablieren.
Obwohl der Film eine Komödie ist, war seine Handlung für die Mitte der 60er Jahre durchaus provokant. Die zentrale Figur ist die „gehaltene Geliebte“ eines reichen, verheirateten Mannes, die in einem von ihm finanzierten Luxusapartment lebt, das er als Geschäftsausgabe von der Steuer absetzt. Themen wie Ehebruch und Steuerhinterziehung werden hier mit einer für die Zeit typischen, augenzwinkernden Leichtigkeit behandelt, die kurz vor dem Ende der strengen Hollywood-Zensur (Hays Code) möglich war.
Obwohl Jane Fonda im Mittelpunkt steht, lebt der Film von den anderen Darstellern. Jason Robards, ein gefeierter Drama-Darsteller, zeigt hier sein komödiantisches Talent als der ständig gestresste und überforderte Millionär. Dean Jones, der kurz darauf zur Disney-Legende wurde (Ein toller Käfer), etabliert hier seine Rolle als sympathischer, moralisch aufrechter „Jedermann“.