Der Film spielt im Jahr 1947, einer äußerst turbulenten Zeit in der indischen Geschichte. Er zeigt die letzten Tage der britischen Kolonialherrschaft („British Raj“) und die aufkeimenden Konflikte, die zur Teilung Indiens führen sollten. Der fiktive Eisenbahnknotenpunkt Bhowani dient dabei als Spiegelbild für die Spannungen im ganzen Land. Der indische Nationalkongress unter Führung von Persönlichkeiten wie Mahatma Gandhi drängt mit gewaltfreiem Widerstand auf den endgültigen Abzug der Briten. Gleichzeitig versuchen kommunistische und andere radikale Gruppen, die instabile Lage durch Sabotageakte, wie das im Film gezeigte Zugunglück, für eine eigene Revolution zu nutzen. Der Film thematisiert die tiefen Gräben zwischen Hindus und Muslimen, die letztendlich zur blutigen Teilung des Subkontinents in Indien und Pakistan führten.
Der Film basiert auf dem gleichnamigen Bestseller von John Masters aus dem Jahr 1954. Masters, ein ehemaliger britischer Offizier in der indischen Armee, kannte die Verhältnisse vor Ort genau. Für die Verfilmung wurde jedoch eine entscheidende und viel diskutierte Änderung vorgenommen. Um dem damaligen Hollywood-Publikum und dem Starsystem gerecht zu werden, endet der Film damit, dass Victoria sich in den britischen Offizier Colonel Savage (gespielt von Stewart Granger) verliebt und mit ihm eine gemeinsame Zukunft anstrebt. Im Roman hingegen entscheidet sich die Protagonistin Victoria Jones, eine Anglo-Inderin, am Ende für Patrick Taylor, ebenfalls einen Anglo-Inder. Sie akzeptiert ihre Herkunft und sucht ihre Zukunft innerhalb ihrer eigenen Gemeinschaft im neuen, unabhängigen Indien. Diese Änderung schwächt die ursprüngliche, komplexere Auseinandersetzung mit der Identitätssuche der Hauptfigur deutlich ab.
MGM wollte den Film ursprünglich an Originalschauplätzen in Indien drehen. Die indische Regierung bestand jedoch auf einer Genehmigung des Drehbuchs und erhob hohe Steuern. Daraufhin wich die Produktion nach Pakistan aus, wo die Regierung kooperativer war. Ein Großteil des Films wurde in und um Lahore gedreht, insbesondere am imposanten Bahnhof der Stadt, der als Kulisse für Bhowani diente. Auch in den berühmten Shalimar-Gärten wurde gefilmt. Für die eindrucksvollen Massenszenen und die Darstellung der militärischen Operationen erhielt die Filmcrew Unterstützung von der pakistanischen Armee und Polizei. Tausende von Einheimischen wurden als Statisten engagiert, um die Demonstrationen und Unruhen realistisch darzustellen. Die Anwesenheit von Hollywood-Superstars wie Ava Gardner und Stewart Granger war eine Sensation in Lahore. Gardner wohnte im luxuriösen Faletti’s Hotel, wo ihre Suite später nach ihr benannt wurde.
Das Herzstück des Films ist die Identitätskrise der Hauptfigur Victoria Jones, gespielt von Ava Gardner. Als „Halb-Inderin“ fühlt sie sich weder der britischen Oberschicht noch der indischen Bevölkerung wirklich zugehörig. Der Film porträtiert die Gemeinschaft der Anglo-Inder als eine Gruppe, die durch ihre Loyalität zu den Briten und ihre engen Verbindungen zum Eisenbahnsystem eine wichtige Rolle in der Verwaltung des Landes spielte, nach dem Abzug der Kolonialmacht aber vor einer ungewissen Zukunft stand. Victoria wird sowohl von britischen Offizieren, die auf sie herabsehen, als auch von Indern, die ihr misstrauen, mit Vorurteilen konfrontiert. Ihre Suche nach einem Platz in der Gesellschaft ist das treibende emotionale Moment des Films.
Regie führte der renommierte George Cukor, der eigentlich für seine eleganten Komödien und „Frauenfilme“ bekannt war. „Knotenpunkt Bhowani“ war für ihn ein untypisch actionreiches Epos. Er legte jedoch großen Wert auf die Entwicklung der Charaktere, insbesondere auf die von Ava Gardner, deren Darstellung als eine ihrer besten Leistungen gilt.
Die Besetzung von Ava Gardner, einer weißen Amerikanerin, für die Rolle einer Anglo-Inderin war typisch für die damalige Zeit in Hollywood, würde heute aber kritisch gesehen werden.