Tod eines Killers (Ronald Reagan)

Originaltitel: The Killers
Darsteller: Lee Marvin, Angie Dickinson, John Cassavetes, Ronald Reagan#
Regie: Don Siegel
USA 1964 / D 1964

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Ronald Reagan, der seine Karriere auf dem Image des sympathischen „Good Guy“ aufgebaut hatte, spielt hier seine einzige Rolle als eiskalter, sadistischer Bösewicht. Als skrupelloser Gangsterboss Jack Browning ist er der Haupt-Antagonist.Es war sein letzter Auftritt in einem Kinofilm, bevor er seine Schauspielkarriere beendete, um sich vollständig der Politik zu widmen. Berüchtigt ist die Szene, in der er der von Angie Dickinson gespielten Femme fatale eine schallende Ohrfeige verpasst. Diese brutale Handlung stand in krassem Gegensatz zu seiner öffentlichen Persona und ist bis heute ein vieldiskutierter Moment seiner Filmografie.

„Tod eines Killers“ hat eine einzigartige Produktionsgeschichte. Er war der allererste Film, der speziell für das Fernsehen produziert wurde („Made-for-TV-Movie“). Als die Verantwortlichen des Senders NBC den fertigen Film jedoch sahen, hielten sie ihn für viel zu gewalttätig und intensiv für die damalige Fernsehausstrahlung, insbesondere kurz nach der Ermordung von Präsident Kennedy. Daraufhin wurde entschieden, den Film stattdessen weltweit in die Kinos zu bringen, wo er zu einem Erfolg wurde.

Der Film basiert auf einer Kurzgeschichte von Ernest Hemingway, die bereits 1946 verfilmt wurde. Die Version von 1964 wählt jedoch einen radikal anderen Ansatz: Die Geschichte wird aus der Sicht der Killer erzählt.
Zwei Profikiller (gespielt von Lee Marvin und Clu Gulager) erledigen einen Auftrag. Ihr Opfer, ein ehemaliger Rennfahrer (John Cassavetes), wehrt sich merkwürdigerweise nicht. Verwirrt von diesem Verhalten und gierig auf die Beute eines alten Raubüberfalls, beschließen die Killer nach dem Mord, die Vergangenheit ihres Opfers zu untersuchen. Diese Erzählstruktur, in der die Mörder zu den „Ermittlern“ werden, war hochinnovativ und zynisch.

Der Film gilt als wegweisend für das Neo-Noir-Genre der 60er und 70er Jahre. Regisseur Don Siegel (der später Dirty Harry drehte) schuf einen knallharten, unsentimentalen und stilvollen Thriller. Die Gewaltdarstellung ist für die damalige Zeit direkt und schockierend. Lee Marvins Darstellung des professionellen, unaufhaltsamen Killers Charlie Strom ist legendär. Seine unterkühlte, fast stoische Art machte ihn zur Ikone des neuen, harten Actionkinos. Er gewann für diese Rolle sogar einen BAFTA-Award.

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