Der Film „Die den Hals riskieren“ aus dem Jahr 1969, im Original „The Gypsy Moths“, ist ein US-amerikanisches Drama unter der Regie von John Frankenheimer, das für seine eindrucksvollen Fallschirmsprung-Szenen und seine melancholische Grundstimmung bekannt ist. In den Hauptrollen glänzen Burt Lancaster, Deborah Kerr und Gene Hackman.
Der Film erzählt die Geschichte einer Gruppe von drei Fallschirmspringern – Mike Rettig (Burt Lancaster), Joe Browdy (Gene Hackman) und Malcolm Webson (Scott Wilson) –, die als „The Gypsy Moths“ von Stadt zu Stadt ziehen, um mit ihren waghalsigen Sprüngen das Publikum zu unterhalten. Ihr Weg führt sie in eine Kleinstadt in Kansas, wo Malcolms Tante und Onkel leben.
Dort entwickelt sich eine komplexe Beziehungsdynamik. Mike, der charismatische Anführer der Gruppe, beginnt eine Affäre mit der unglücklich verheirateten Elizabeth Brandon (Deborah Kerr), Malcolms Tante. Währenddessen versucht Joe, der pragmatische und zynische Teil des Trios, das Beste aus der Situation zu machen, und der junge, introvertierte Malcolm wird mit seiner Vergangenheit konfrontiert.
Der Film ist weniger ein actiongeladener Abenteuerfilm als vielmehr ein existenzielles Drama. Er thematisiert die innere Leere und die Suche nach Sinn im Leben, sowohl bei den heimatlosen Fallschirmspringern, die für den Nervenkitzel ihr Leben riskieren, als auch bei den Bewohnern der scheinbar idyllischen Kleinstadt, deren Leben von unterdrückten Sehnsüchten und Enttäuschungen geprägt ist. Die Fallschirmspringer, insbesondere Mike, verkörpern eine Form von Freiheit, die jedoch auch eine dunkle, selbstzerstörerische Seite hat.
„Die den Hals riskieren“ war eine Produktion von Metro-Goldwyn-Mayer und wurde von John Frankenheimer inszeniert, der bereits zuvor mehrfach erfolgreich mit Burt Lancaster zusammengearbeitet hatte, unter anderem bei „Der Zug“ (1964) und „Sieben Tage im Mai“ (1964). Das Drehbuch stammt von William Hanley und basiert auf dem gleichnamigen Roman von James Drought aus dem Jahr 1964.
Die Besetzung war hochkarätig:
- Burt Lancaster als Mike Rettig, der alternde, aber immer noch wagemutige Anführer der Springer.
- Deborah Kerr als Elizabeth Brandon, eine Frau in den besten Jahren, die in ihrer Ehe gefangen ist. Für Kerr und Lancaster war es nach „Verdammt in alle Ewigkeit“ (1953) eine erneute Zusammenarbeit. Der Film sorgte für Aufsehen, da er eine für die damalige Zeit gewagte Nacktszene mit Deborah Kerr enthielt.
- Gene Hackman als Joe Browdy. Für Hackman war es eine seiner ersten größeren Rollen nach seinem Durchbruch mit „Bonnie und Clyde“ (1967), und er festigte damit seinen Ruf als Charakterdarsteller.
- Scott Wilson als der junge und verletzliche Malcolm Webson.
Ein besonderes Merkmal des Films sind die atemberaubenden Fallschirmsprung-Szenen, die mit großem Aufwand und echten Fallschirmspringern gedreht wurden. Die Luftaufnahmen galten als bahnbrechend.
Bei seiner Veröffentlichung war „Die den Hals riskieren“ kein kommerzieller Erfolg. Das Publikum und viele Kritiker taten sich mit der düsteren, pessimistischen Stimmung und dem Fehlen eines klassischen Happy Ends schwer. Die kritischen Stimmen waren gespalten: Einige lobten den Film für seinen Mut, seine anspruchsvollen Themen und die schauspielerischen Leistungen, während andere ihn als prätentiös und deprimierend empfanden.
Trotz des anfänglichen Misserfolgs hat der Film im Laufe der Jahre an Ansehen gewonnen und genießt heute, insbesondere unter Filmkennern und Fallschirmsprung-Enthusiasten, Kultstatus. Er wird als ein Paradebeispiel für das „New Hollywood“-Kino der späten 1960er und frühen 1970er Jahre gesehen, das sich durch eine erwachsenere und oft kritischere Auseinandersetzung mit der amerikanischen Gesellschaft auszeichnete. Die beeindruckenden Flugszenen und die komplexe Charakterzeichnung tragen maßgeblich zu seiner nachhaltigen Wirkung bei.